GÖRLITZ - Überraschende Schönheiten im niederschlesischen Dreiländereck

Wir reisen individuell mit den ICE-Zügen der Deutschen Bahn über Berlin oder auf Wunsch auch individuell über Dresden nach Görlitz (wahlweise in 1./2. Klasse, auf Wunsch ganz bequem ohne Gepäck dank unseres Haus-zu-Haus-Transports, einfach Urlaub von Anfang an).

Die prächtige alte Handelsstadt und heutige kulturelle Metropole der Oberlausitz zeigt sich als authentisches Zeugnis mitteleuropäischer Geschichte: Rund 3.500 restaurierte Baudenkmäler spannen den Bogen von Spätgotik über Barock und Renaissance bis in die Zeit des Jugendstils. Görlitz – bereits im vorigen Jahrhundert als anmutige und attraktive Provinzstadt über die Region hinaus bekannt – präsentiert sich heute mit seiner facettenreichen Architektur-Vielfalt als städtebauliches Gesamtkunstwerk europäischen Ranges. Ein kurzer Fußweg bringt uns zu unserer hervorragenden Unterkunft im Herzen der Stadt. Ein gemeinsames Abendessen in einem ausgesuchten Restaurant der Stadt bildet den Auftakt erlebnisreicher Tage im östlichsten Winkel Deutschlands.

Am heutigen Vormittag begeben wir uns auf eine epochale Zeitreise durch Görlitz und die Görlitzer Altstadt. Während eines Rundgangs sehen wir u.a. die spätmittelalterlichen Hallenhäuser, die einst zu Wohn-, Repräsentations- und Geschäftszwecken dienten. Während uns unser Stadtführer entlang des bezaubernden Ensembles historischer Bauten geleitet, gibt er uns auf charmante und anschauliche Wiese interessante und unterhaltsame Einblicke in ihre dynamische Geschichte. Längst sind die wunderschönen Renaissancegebäude mit ihren reich verzierten Fassaden und kunstvollen Gewölben sowie das ehemalige Kaufhaus „Strauss“ kinematografische Berühmtheiten: Sie dienen internationalen Filmproduktionen gerne als Kulisse. Hoch über der Nieße thront – weithin sichtbar – das Wahrzeichen der Stadt: Die zweitürmige Peterskirche, ein imposanter und raumgreifender Bau, spiegelt das Selbstverständnis der Stadt wider. Die gotische Architektur vermittelt mit ihrem Streben nach Höhe Erhabenheit. Ein mittägliches Orgelspiel der berühmten Sonnenorgel aus dem Jahre 1697 lässt uns hier innehalten und die Atmosphäre aufnehmen.

Den Nachmittag haben wir bewusst für individuelle Erkundungen programmfrei gehalten. Wer möchte, kann noch mit dem „Stadtschleicher“ in einer Bimmelbahn durch die Gründerzeitviertel fahren. Gemeinsames Abendessen in einem Restaurant der Altstadt.

Nach einer ca. 35-minütigen Zugfahrt erreichen wir Zittau. Weiter geht es auf schmalen Gleisen hinein in das kleinste Mittelgebirge Deutschlands. Seit nahezu 130 Jahren dampft die historische Zittauer Schmalspurbahn (Spurweite 750 mm) durch Wälder und Täler des romantischen Naturparks „Zittauer Gebirge“. Gemächlich zuckelt der nostalgische Zug in Richtung des beschaulichen Kurorts Oybin an der Grenze zu Tschechien – ein Eisenbahnerlebnis par excellence! Zunächst lassen wir uns im Restaurant „Oybiner Hof“ mit regionalen Spezialitäten aus der Lausitz verwöhnen, anschließend erkunden wir während eines geführten Rundgangs das schmucke Kurstädtchen. Markant erhebt sich der gleichnamige Berg Oybin wie ein riesiger Bienenstock über den malerischen Ort. Auf ihm thronen die Ruinen der böhmischen Kaiserburg und des Klosters, während sich ein Kleinod barocker Baukunst – die 1734 erbaute Bergkirche – an seine Seite schmiegt. Auch auf der Rückfahrt mit der beschaulichen „Zittauer Schmalspurbahn“ genießen wir am Nachmittag noch einmal die perfekte Eisenbahn-Atmosphäre. Im August wird an diesem Wochenende mit der 18. „Historik Mobil“ das Zittauer Gebirge zum Mekka für Dampfbahn- und Oldtimerfreunde. Verschiedene historische Zuggarnituren lassen die Geschichte der sächsischen Schmalspurbahnen wieder aufleben – wahrlich ein Augenschmaus für alle Eisenbahn- Enthusiasten! Rückkehr nach Görlitz am späten Abend.

Den heutigen Tag haben wir für individuelle Erkundungen freigehalten – gerne gibt uns unser kompetenter Reiseleiter Anregungen für die persönliche Ausgestaltung. Vielleicht möchten Sie die Gelegenheit nutzen und nochmals die „HISTORIK MOBIL“ (nur August) in Zittau, das Barock-Kloster Marienthal besuchen oder bei einem Rundgang diesseits und jenseits der Neiße erleben, wie die deutsche Stadt Görlitz und die polnische Stadt Zgorzelec wieder zusammenwachsen. Auf Wunsch unternehmen wir einen Bahnausflug ins böhmische Reichenberg, heute Liberec in Tschechien. Das einstmals als „Wien des Nordens“ bezeichnet hat eine vielseitige Architektur aufzuweisen, die ebenfalls ein Zeugnis des reichen Handels im Mittelalter und Spät-Mittelalter als auch der Industrialisierung mit Textil-Manufakturen und Webereien aufzeigt. Nach einem interessanten kehren wir am späten Nachmittag zurück nach Görlitz. Am Abend haben wir ein gemeinsames Essen im Restaurant Staromiejska auf der polnischen Seite (in der Schwesternstadt Zgorzelec) vorgesehen. In wunderschöner Lage, unmittelbar am Ufer der Neiße, genießen wir hervorragende, schlesische Küche.

Nach dem Frühstück fahren wir im bequemen Reisebus nach Bad Muskau. Eine der schillerndsten Persönlichkeiten des 19. Jh. – Hermann Fürst von Pückler – schuf beiderseits der Neiße einen der größten europäischen Landschaftsgärten im englischen Stil: Die kunstvoll gestaltete Komposition aus Wasserläufen, Seen und kulissenartig angeordneten Baumgruppen kreiert eine abwechslungsreiche Optik (UNESCO-Weltkulturerbe). Unser Rundgang durch die prächtige Anlage führt uns u.a. zum „Ananashaus“. Der Parkschöpfer wusste zeitlebens zu beeindrucken, liebte das Exotische und ließ die edlen Früchte sogar hier anbauen. Im Anschluss bietet sich die Möglichkeit, das (heutzutage grenzübergreifend) geschaffene Arenal individuell für sich zu entdecken. Gemächlich führt uns eine nostalgische Fahrt mit der Waldeisenbahn Muskau (Spurweite 600 mm) durch pittoreske Szenerie nach Weißwasser. Im Jahre 1895 gegründet, verhalf die beschauliche Bahn, die Industrialisierung der Region zu beflügeln. Im Anschluss besuchen wir den eindrucksvoll in die Landschaft des Muskauer Faltenbogens eingebetteten Kromlauer Park. Ein besonderer Blickfang ist die extravagante Bogenbrücke aus Felssteinen, die schwerelos über dem Wasserspiegel des Rakotzsees zu schweben scheint. Feines Abendessen im erstklassigen Restaurant „Luci Schulte“ in der historischen Altstadt Görlitz.

In einer etwa 90-minütigen Zugfahrt entlang der Ausläufer des Riesengebirges erreichen wir den Hauptbahnhof von Jelenia Gora, dem früheren Hirschberg. Die Kreisstadt spiegelt mit ihrer Architektur aus Barock, Rokoko und Gründerzeit Geschichte Schlesiens und der Industrialisierung wider. Besonders sind die Laubengänge auf dem wunderschönen Marktplatz. Nach der Stärkung mit einem Imbiss fahren wir mit der „Zackenbahn“ hinauf auf die Höhen des Riesengebirges nach Szklarska Poreba, vormals Schreiberhau, direkt an der Grenze zu Tschechien. Sie wurde in Teilen 1891 eröffnet, war eine der ersten elektrifizierten Strecken auf deutschem Boden und führt in vielen Serpentinen von 350 Meter Meereshöhe hinauf fast 900 Meter in Schreiberhau. Mit Bussen fahren wir wieder hinab. Willkommen im „Tal der Schlösser und Gärten“. Hier im „Hirschberger Tal“ haben wir eine unvergleichliche Aussicht auf die mächtigen Berge des Riesengebirges. Noch zu wenige wissen, dass hier auf engstem Raum über 30 Schlösser mit weitläufigen Landschaftsparks stehen. Vertreter des deutschen Hochadels und zu Reichtum gekommene Leinen-Fabrikanten folgten den Preußen-Prinzen und haben sie im 19. Jahrhundert als Sommerresidenzen errichtet. Im Schatten des Riesengebirges verbrachte man hier den Sommer. Wir werden mehrere Schlösser sehen und die beiden Schlösser Lommnitz und Stonsdorf besuchen und zu einer polnischen Kaffeetafel einkehren. Mit der Bahn fahren wir von Hirschberg wieder zurück nach Görlitz. Abendessen in Görlitz.

Nach dem Frühstück treten wir unsere Heimreise über Berlin mit den ICE-Zügen (wahlweise 1./2. Klasse) an. Von dort individuelle Weiterfahrt in sämtliche Regionen Deutschlands.